Im Winter in die Sonne fliegen – muss das sein?

Im Winter in die Sonne fliegen – muss das sein?

Für zwei Nächste Den Haag bekomme ich eine Woche Spanien!

Aber macht es überhaupt Sinn, im Winter in die Sonne zu fliegen?

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Transkript

Eine Woche Spanien mit meiner Tochter
Geburtstag
letztes Jahr Wochenende in Den Haag
war mittelmäßig, überteuertes Hotel und durchwachsenes Wetter

dachte:
für denselben Preis bekomme ich eine Woche Spanien
hatte schon für Dezember 23 eine Woche Málaga gebucht, bin aber nicht gefahren, weil es sich nicht richtig angefühlt hatte (wollte die Vorweihnachtszeit zuhause verbringen, mit Freunden und Routinen)

also dachte ich:
März, in Antwerpen noch kalt, klar, Málaga!
vielleicht kann ich sogar im Meer schwimmen

Transportmittel:
geflogen, weil vier Mal günstiger und zehn Mal schneller als mit Bus und Bahn
allein hätte ich den Bus genommen
aber mit meiner Tochter sind 36 Stunden Busfahren keine gute Idee

Unterkunft:
Ferienwohnung mit Terrasse
in einem kleinen Ort 1 h von Málaga entfernt
5 Minuten zum Meer

alles prima, alles perfekt
(außer die zu weichen Matratzen, als Bodenschläferin bin ich da echt empfindlich geworden)

seit gestern wieder zurück

und das Gefühl, dass meine Seele noch immer nicht angekommen ist
und außerdem: war richtig froh, wieder zuhause zu sein
richtig, richtig froh
war selbst überrascht

dabei habe ich den Urlaub echt genossen
ich liebe das Meer
Wärme, Sonne, Sand,
mit meiner Tochter macht Reisen auch echt Spaß,
wird auch immer unterhaltsamer und lustiger, je älter sie wird

Was ist das komische Gefühl
das Aber?


Als wir wieder ankamen in Brüssel:

Massen von Menschen kamen aus dem Flugzeug
Massen von Menschen warteten an der Absperrung, um in dasselbe Flugzeug einzusteigen
und sich in die Wärme katapultieren zu lassen

was haben sie davon?
was nehmen sie mit?
was bringt das?

was bringt das mir,
was hat es mir gebracht?

Ich lebe in Nordwesteuropa und habe mich für das Wetter hier entschieden
für die Jahreszeiten
für den Regen
für die Abwesenheit von Meer, Sonne, Sand

was bringt es, für eine Woche 2000 km weit weg zu fahren und dort in der Sonne zu sitzen?

warum nicht die Sonne zuhause genießen?
(es gibt sie auch hier, wenn auch nicht so häufig)


Was mich stört:
schneller Konsum
von Ort x nach Ort y ohne Aufwand
ohne die Distanz zu merken
ohne zu spüren, wie man dorthin kommt
eine Art wahnsinniges Überspringen

achtsam fliegen geht irgendwie nicht
deswegen ist es auch so erschöpfend (Hypothese)

es macht keinen Sinn
es ist kein Reisen im eigentlichen Sinn

außerdem mag ich Fliegen an sich nicht
das Warten, Anstehen, Checken lassen
muss supergut auf seine Sachen aufpassen
kann nicht einfach das nächste Flugzeug nehmen wenn man eins verpasst

die schlechte trockene Luft
man kann sich nicht bewegen
so viele Leute auf engem Raum

Außerdem: Angst, unheimlich, keine Kontrolle

besser:
3 Wochen Zeit nehmen und auf dem Landweg fahren
an Orten halten die auf dem Weg liegen
sich Zeit nehmen
sich das Ziel "erarbeiten" durch die (weite) Anfahrt

keine 3 Wochen Zeit?
dann ist das Ziel nicht so wichtig
- nicht nach Südspanien fahren
- stattdessen nach Südfrankreich (dauert nur 20 Stunden - 2 Wochen)

Das ist keine Handlungsempfehlung für andere Menschen,
ich berichte nur von meinen Erfahrungen
und wie ich es für mich haben möchte

ich hätte die Zeit genauso in Antwerpen genossen
zwar ohne Sonne, Stand und Meer
aber dafür mit anderen schönen Dingen, die es zuhause gibt


Ich war jahrelang immer viel unterwegs
im Studium zweimal jährlich Reisen in andere Länder
und ich war das, was man einen "armen Studenten" nennt

ich dachte immer, ich bin eine „Reisetante“ (wie meine Mutter zu sagen pflegt)
aber mittlerweile scheint mir: nö

Anekdote: erste „Reise“ als 2,5 jähriges Kind (1 Woche Nordsee)
konnte nachts nicht schlafen,
hatte Heimweh,
wollte nach Hause („ich bin mir bei dir“)
habe nachts Lego gebaut
meine Mutter fuhr nach 3 Tagen mit mir nach Hause


ich dachte immer, das hätte daran gelegen, dass das meine erste Reise war
dass ich nicht daran gewöhnt war, woanders zu schlafen, woanders zu sein usw.

aber mittlerweile denke ich:
ich bin vielleicht so
ich brauche es gar nicht
mir geht es am besten zuhause
im Umfeld von Menschen, die ich gern habe
mit Dingen, die ich gern tue

= das setzt voraus, dass mein Alltag gut (= zu mir passend, mir entsprechend) eingerichtet ist

unterwegs sein und reisen geht dann auch im kleinen Rahmen,
ein Wochenende in den Ardennen, eine Zugfahrt nach Frankreich, in die Eifel, nach Luxemburg, nach Holland....

bin in einer Phase, in der ich immer mehr zu mir selbst finde
verstehe, wie und wer ich bin

und die Hüllen abwerfe, die ich mir aufgelegt habe
wie ich sein „soll“
wie es gut wäre, zu sein

ortsunabhängig
rumreisend
lockere Beziehungen
wurzellos
usw.

So bin ich nicht
und das ist auch gut so :)

Wie geht es dir mit Flugreisen in die Sonne?
Oder mit Fliegen generell?
Machst du es, magst du es?
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